Artikel für das PUR-magazin (2016)
War es ein Zufall, der uns den Weg zu diesem beeindruckenden Marienheiligtum gezeigt hat? Auf unserer Italienreise waren wir unterwegs von Bari nach Salerno, von der Adria zur Amalfiküste, einmal quer durch den italienischen Stiefel. Wir wollten eigentlich nur eine kurze Rast einlegen, vielleicht in kleines ländliches Ristorante suchen, ein Mittagessen nehmen. Da sah mein Freund Martinus das braune Hinweisschild zum Santuario von Montevergine. Keine Frage, da gibt es etwas Neues zu entdecken! Und so folgten wir der eher spärlichen Beschilderung und der endlosen schmalen Straße, die sich in immer neuen Serpentinen den Berg hinaufwindet. Hoch und immer höher ging es hinauf bis das Sträßchen sich schließlich auf einem Hochplateau zu einem Platz verbreitet, auf dem die Abtei und Kirche von Montevergine mit ihren weißen Steinen in der heißen Mittagssonne förmlich strahlt und glänzt.
Beim Betreten der Kirche folgt eine Überraschung auf die andere: Aus der glühenden Mittagshitze trete ich in eine große, dunkle, eiskalte Basilika. Fröstelnd orientiere ich mich, taste mich vor durch das Halbdunkle. Ganz vorne, am Hauptaltar, ist Christus am Kreuz zu erkennen. Doch er ist nicht an den Kreuzesbalken geheftet – beide Arme streckt er aus, als wolle er mich umarmen und an sich ziehen. Als wolle er mir bedeuten, näher zu treten und keine Angst zu haben, weil er, der Gekreuzigte, mich und mein Leben umarmt. Dann schreite ich weiter und mache die nächste Entdeckung. Die große, basilikale Kirche aus den sechziger Jahren ist vor eine alte Basilika gebaut worden. Ein barocker, lichtdurchfluteter Raum feiert in schwungvollen Formen die Freude und Schönheit des katholischen Glaubens.
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