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Sakrament

    Die Kirche ist in dieser Welt das Sakrament des Heils, das Zeichen und Werkzeug der Gemeinschaft mit Gott und mit den Menschen.
    Katechismus der Katholischen Kirche, 780.

    Christus, der «zur Rechten des Vaters sitzt» und den Heiligen Geist in seinem Leib, der Kirche, ausbreitet, handelt jetzt durch die Sakramente, die er zur Mitteilung seiner Gnade eingesetzt hat.
    Katechismus der Katholischen Kirche, 1084.

    Wer verstehen will, was ein Sakrament ist, muss auf Jesus Christus schauen: Er ist Gottes „eingeborener Sohn“, in seiner göttlichen Person vereinen sich Gottheit und Menschheit. Deshalb ist sein sichtbares menschliches Handeln immer auch das unsichtbare Handeln Gottes. Wenn Jesus menschliche Worte spricht, verkündet er Gottes Weisung. Wenn der Herr mit seiner Hand einen Kranken berührt, wurde dieser geheilt durch die Allmacht Gottes. Und als der Mensch Jesus am Kreuz starb, schenkte der Sohn sich dem Vater hin. Deshalb nennen wir Christus den „Mittler“: Gott handelt durch den Menschen Jesus zum Heil aller Menschen – der Mensch kommt durch die Person Christi wieder in Beziehung zu Gott. Und nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt endet das Geheimnis der Menschwerdung nicht, Jesu Werk auf Erden setzt sich fort: durch die Kirche. Sie ist der geheimnisvolle Leib Christi, dessen Haupt der Herr selbst ist, wie es Paulus sagt; der „fortlebende Christus in der Zeit“ (J.A. Möh-ler). Und so hat auch die Kirche eine sichtbare Dimension (die Kirche auf Erden) und eine unsichtbare Wirklichkeit: der erhöhte Herr, der den Heiligen Geist sendet und in seiner Kirche gegenwärtig ist. Das lateinische Wort „sacramentum“ ist eine Übersetzung des griechischen „mysterion“, Geheimnis. Der Begriff Sakrament bedeutet also ursprünglich: das Geheimnis des Heils, später hat er auch die Bedeutung eines „sichtbaren Zeichens“ des Heils erhalten. Das erste sichtbare Zeichen des göttlichen Heilsmysteriums ist Jesus Christus selbst, dann können wir aber auch die Kirche als „Sakrament“ begreifen, denn auch sie ist das sichtbare, fassbare, konkrete Zeichen des unsichtbaren göttlichen Heils in dieser Welt. Und dann spendet die Kirche als „Grundsakrament“ jene sichtbaren Zeichen, in denen Gott heute an uns handelt und uns sein Heil schenkt – die sieben Sakramente. Sie sind ganz besondere Zeichen, die sich von allen anderen Zeichen der Welt unterscheiden, denn sie bewirken das, was sie bezeichnen. Wenn ein Verliebter seiner Angebeteten einen Rosenstrauß schenkt, ist das ein Zeichen seiner Liebe. Der Rosenstrauß aber bewirkt diese Liebe nicht, er symbolisiert sie. Die Sakramente der Kirche sind aber nicht nur Symbole, sie drücken keinen frommen Wunsch aus, in ihnen handelt Gott an uns auf eine Weise, die wir sehen und hören können. In den Sakramenten rückt Gott uns auf die Pelle, er kommt uns nahe, berührt und verwandelt uns. Drei Sakramente nehmen uns in die Kirche auf (Taufe, Firmung, Eucharistie), zwei Sakramente heiligen unseren Stand (Ehe und Weihe), zwei Sakramente versöhnen uns mit Gott und schenken sein Heil (Beichte und Krankensalbung). Und in jedem dieser Zeichen finden wir die beiden Dimensionen, die wir bereits in Christus gefunden haben: Ein sichtbares Zeichen, das vollzogen wird und eine unsichtbare Wirklichkeit, in der Gott an uns handelt. „Als «Kräfte », die vom stets lebendigen und lebenspendenden Leibe Christi ausgehen, und als Taten des Heiligen Geistes, der im Leib Christi, der Kirche, wirkt, sind die Sakramente die «Meisterwerke Gottes» im neuen und ewigen Bund.“ (Katechismus der Katholischen Kirche 1116).